Werner (27), Doktorand, aus Berlin empfiehlt „Der Knoten“ von Paul Ferstl.

1. Worum geht es für dich in dem Buch?
Das Buch beschreibt die Beziehung eines jungen Geschäftsmannes zu seiner Partnerin Bernadette, bei der er durch Zufall einen Knoten in der Brust entdeckt. Er entschließt sich, ihr nichts davon zu sagen. Wir begleiten die beiden durch den Verlauf ihrer Krankheit, erfahren in Rückblicken von dem Leben und der Karriere des Protagonisten sowie von gemeinsamen Momenten des Paares.

2. Warum empfiehlst du dieses Buch?
Mir hat die Sprache gefallen, mit der die starken Gegensätze im Zwischenmenschlichen beschrieben werden. Diese Sprache verändert sich im Laufe der Erzählung – so wie die Verbindung des Protagonisten zu Bernadette. Das Anziehen und Abstoßen beider ist sehr genau dargestellt und zeigt sich weniger im Dialog als in sehr tiefen Gedankengängen des unbenannten Ich-Erzählers. Eine etwas distanzierte Beobachtung einer Beziehung zwischen Lust und Ekel, Leben und Sterben.

3. Du hast den letzten Satz gelesen, schlägst das Buch zu. Was bleibt?
Eine ungeheure, unwirkliche Stimmung, die die ganze letzte Szene hinterlässt – sinnbildlich für die Themen der Erzählung.

4. An welchem Ort hast du das Buch überwiegend gelesen?
Frühmorgens, in überfüllten U-Bahn-Zügen, die einem keine Möglichkeit bieten, sich festzuhalten, und in denen es keinen Handy-Empfang gibt. Dann klammert man sich lieber an Büchern fest.

Paul Ferstl. Der Knoten. 2014.